13.05.2014 – Damit wir diesen kohlschwarzen Tag nie vergessen…

Soma, eine türkische Stadt im Westen der Türkei, steht in diesen Tagen für Schmerz und Trauer. Trauer nach den 283 toten Bergleuten. Sie haben zusammen in einem Braunkohlebergwerk geschuftet. Am Dienstag kam es zu einer tragischen Explosion. Zu einer Zeit als mehr Kumpel im Bergwerk waren als kurz zuvor. Es war Schichtwechsel. Der Tod erwischte viele Arbeiter der Früh- und Spätschicht. Das gefürchtete wurde war. Die Zahl der Toten ist von Stunde zu Stunde gestiegen. Anstelle von Hoffnung und Ungewissheit herrscht jetzt, fast drei Tage nach dem Unglück, traurige Gewissheit. Bisher wurden 283 Leichen geborgen. Manche Bergleute werden noch vermisst. Zurückgeblieben ist tiefste Trauer und Hilflosigkeit. Die meisten Verstorbenen haben Kinder und Familie hinterlassen. Für diese haben sie mehrere Hundert Meter unter der Erde für wenig Geld gearbeitet. Und genau diese Arbeit hat ihnen das Leben gekostet. 283 Lebensgeschichten, eine trauriger als die andere.

Elif Safak, erfolgreiche türkische Autorin,  via Twitter

Elif Safak, erfolgreiche türkische Autorin, via Twitter

Fernsehen ist nicht gut zurzeit. Gesichter sehe ich, wie ein Spiegel von Schmerz, unendlichem Leid und Verzweiflung. Es sind Gesichter von Kindern, die ihre Vätern nachtrauern. Die kleine Hira mit dem Foto ihres verstorbenen Vaters. Eine Mutter, die ihre toten Zwillinge identifiziert. Sie sind am selben Tag geboren, haben die selben Schulen besucht, alles zusammen gemacht, ja sogar am selben Tag geheiratet. Eine letzte tragische Gemeinsamkeit haben die 32-jährigen Zwillinge Süleyman und Ismail. Der Tod traf diese unzertrennlichen Menschen bei dem Grubenunglück in Soma.

Im türkischen heißt Kohle „Kömür“ und Leben „Ömür“… Nach dem Grubenunglück sieht man im Social Web das Wort Kömür oftmals mit einem durchgestrichenen K. Es soll daran erinnern, dass die Kohle diesen Menschen das Leben gekostet hat.

Ich würde es nicht über das Herz bringen in diesen Tagen einen Beitrag über Einrichtung zu schreiben. Deswegen wollte ich diesmal meine Betroffenheit mit euch teilen. In Gedenken an die verstorbenen Kumpel, die geborgen wurden um wieder begraben zu werden…

 

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